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Vortrag Kräuterfütterung für Pferde

Vortrag

Kräuterfütterung für Pferde

Jeder weiß, eine einzelne Vitamninpille beim Menschen ersetzt nicht dessen ausgewogene und gesunde Ernährung. Bei Pferden ist das genauso! So kann man einen Apfel als Beispiel nehmen: Er enthält über 90 verschiedene Wirkstoffe, die so künstlich in ihrer Komplexität kaum nachzubauen wären.
Bei Kräutern und bei Kräutermischungen heißt das dann: Der Zusammenhang aller Wirkstoffe ist effektiver, als die Summe der einzelnen Bestandteile. Nun spricht man immer von „komplex“, aber was heißt das nun?

Man kann Kräuterinhaltsstoffe in verschiedene Gruppen einordnen:

In jedem Kraut ist die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe anders. Mal gibt es mehr von dem einen Anteil, dafür ist in einer anderen Pflanze wieder etwas anderes vertreten.

Eine Gruppe der Inhaltsstoffe sind die ätherischen Öle:

Sie sind fettlöslich und können so auch durch die Haut in den Körper eindringen. Man setzt sie zur Inhalation ein, aber auch zur äußerlichen Einreibung sind sie geeignet. Ihre Anwendung finden Kräuter mit reichlich ätherischen Ölen bei Atemwegserkrankungen, bei Erkrankungen der Harnorgane und auch bei Hautkrankheiten.

Eine weitere Gruppe der Inhaltsstoffe sind die Bitterstoffe.

Sie dienen der Regulation der Verdauungssäfte und der Verbesserung des Appetits. Bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Verstopfungen und bei Appetitmangel kann man sie sehr gut verwenden.

Gerbstoffe ziehen die Haut und Schleimhaut zusammen:
Gerbstoffe können die Aufnahme von Giftstoffen verhindern, sie reduzieren die Sekretion von Körperflüssigkeiten. Kräuter die viele Gerbstoffe enthalten, eignen sich besonders gut bei Entzündungen im Magen-/Darmbereich.

In vielen Kräutern findet man auch Saponine. Sie haben auf den Organismus eine ausleitende, entgiftende Wirkung. Sie fördern den Auswurf und sind harntreibend. Man setzt solche Pflanzen häufig bei Harnwegs-und Atemwegsinfekten ein.

Schafstoffe verbessern die Durchblutung. Man kann sie bei chronischen Entzündungen und bei bindegewebige Verhärtungen zum Einsatz bringen. Aber auch zum Stillstand gekommene Prozesse kann man mit Hilfe von Schafstoffen wieder in einen aktiven Prozess bringen.

Schleimstoffe quellen im Wasser auf und bilden zähflüssige Lösungen. Sie sind besonders Reiz lindernd und abschirmend bei Hautproblemen. Pflanzen, die reichlich Schleimstoffe enthalten werden bei Husten eingesetzt, sie sind Husten dämpfend und Auswurf fördernd bei verschleimten Bronchien. Aber auch bei Verdauungsproblemen, wie Magengeschwüren und Neigung zur Kolik, sind Pflanzen mit Schleimstoffen gute Unterstützer.

Es gibt noch unzählige weitere Wirkstoffe in Pflanzen, zum Beispiel Alkaloide, Gykosoide, Harze, Enzyme, Vitamine, Wachse u.v.m….

Wie kann man nun Kräuter bei Pferden anwenden.

Man kann sie als fertige Kräutermischungen im getrockneten Zustand dem Pferd verfüttern. Natürlich kann man auch einzelne Kräuter verabreichen und man kann sie frisch oder getrocknet verabreichen. Auch Kräuteröle sind eine Variante, der Kräuterverarbeitung, genauso wie Frischsäfte. Salben und Cremes, die aus Kräutern gewonnen werden, kann man auch äußerlich am Pferd verwenden. Auch Umschläge mit einen Kräutersud sind möglich.
Das Verwenden von Kräutern hat sich vor allem bei chronischen Erkrankungen, bei leichten Auffälligkeiten und begleitend bei schweren Erkrankungen bewährt. Aber auch in der Nachbehandlung von überstandenen Krankheiten sind Kräutermischungen ein probates Mittel. Auch eignen sich manche Kräuter auch zur Vorbeugung von bekannten Problemen.
Kräutermischungen haben ein breites Anwendungsgebiet: Man kann sie einsetzen für die Atemwege, für den Bewegungsapparat und dessen Gelenke. Für den Magen- und Darm, die Haut, den Stoffwechsel und das Immunsystem. Aber auch ältere Pferde profitieren ungemein von der Gabe von Kräutern.

Wie immer im Leben liegt hierbei aber die Tücke im Detail:

Einige Kräuter können für mehrere Gebiete eingesetzt werden. Zum Beispiel Anis, dieses Kraut kann man sowohl bei Blähungen, als auch bei Husten einsetzen.
Andere Kräuter können nur auf eine Weise verwendet werden: Arnika. Diese Pflanze darf man nur ÄUßERLICH anwenden bei Prellungen, Stauchungen und Zerrungen. Innerlich, als reine Pflanze, ist Arnika giftig. In der homöopathischen Verdünnung ist Arnika wiederum ungefährlich.
Auch bei Kräutern gibt es Grenzen und Regeln!

Kräuter und Kräutermischungen ersetzen niemals den Besuch beim Tierarzt. Kräuter haben Anwendungsgebiete und Mengenbegrenzungen, die zu beachten sind. Hierbei sollte man immer den Sinn und Verstand einschalten und beachten, dass auch Kräuter Nebenwirkungen haben, welche man kennen sollte und auch Beachtung schenken sollte.

Kräuter und Pflanzen gibt es von A-Z.
Anis zum Beispiel hat viele ätherische Öle, Mineralsalze, Cumarine, Schleimstoffe. Man verwendet Anis vor allem bei verschleimten Bronchien, gereizten Atemwegen, wie bei COB. Aber auch bei Magengeschwüren oder Magenreizungen ist dieses Kraut zu empfehlen. Bei Gaskoliken und die Neigung dazu, ist Anis auch eine wichtige Pflanze. Die Pflanze entspannt die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes und wirkt so entspannend und krampflösend. Anis kann man einem Warmblut bis zu 20 g täglich geben.

Eine weitere nützliche Pflanze ist Enzian. Nicht nur als Schnaps gebrannt, ist er nützlich.
Er enthält Bitterstoffe, Glykoside, Zucker, Pektin, Gerbstoffe und Schleimstoffe.
Enzian verstärkt die Sekretion von Verdauungsdrüsen, ist verdauungsfördernd, appetitanregend, und hat eine beruhigende Wirkung. Aber man darf ihn nicht bei Gastritis, Magendarmgeschwüren oder in der Trächtigkeit einsetzen! 20 g am Tag für ein Warmblut sind ausreichend.

Kamille enthält ätherische Öle, Cumarin und Flavone. Kamille hat eine beruhigende Wirkung auf die Verdauungsorgane, so kann man sie gut bei der Neigung zu Stresskoliken einsetzen. Die Pflanze entkrampft und hat eine entzündungshemmende Wirkung auf die Verdauungsorgane. Kamille hat auch bei Blähungen gute Eigenschaften, so kann man auch bei einem aufgegasten Pferdebauch gut anwenden. ABER sie darf NIE in die Augen gelangen oder aber bei Magengeschwüren verwendet werden.

Ein weiteres interessantes Kraut sind Lindenblüten. Diese Pflanze ist besonders bei trockener Bronchitis und Reizhusten eine gute Wahl. Die Inhaltsstoffe sind einhüllend, entzündungshemmend und krampflösend. Lindenblüten enthalten neben den Schleimstoffen, Flavonoide, organische Säuren und ätherische Öle. Allerdings sind Lindenblüten schweißtreibend! 30 g Lindenblüten täglich sind die empfohlene Tagesdosis.

Auch Pflanzen, die wir als recht harmlos und vielleicht als Unkraut abschreiben, sind in der Pferdekräuterfütterung von Relevanz.

Löwenzahn ist so ein Beispiel. Bitterstoffe, Kautschuk, Sterole, Flavonoide, Schleimstoffe, Kalium und Inulin ( Fruktan) machen diese unscheinbare Pflanze so wertvoll. Man verwendet sie um die Sekretion von Niere, Leber- und Verdauungsdrüsen anzuregen. Außerdem entwässert Löwenzahn und entschlackt auch. Allerdings ist Löwenzahn nichts für ein Pferd mit Hufrehe, denn er enthält zu viel Fruktan (Inulin).

Eine weitere wichtige Pflanze für die Leber ist die Mariendistel. Sie ist die absolute Leberpflanze. Das Flavonoid Silymarin macht sie so wertvoll. Außerdem enthält sie Linolsäure, Vitamine, Bitterstoffe und ätherische Öle. Durch das Silymarin ist die Mariendistel leberschützend, Leberzelle regenerativ, entzündungshemmend, entblähend. Alle Lebererkrankungen und Hufrehe sind die Einsatzgebiete von Mariendistel.

Ein Kraut das bei Magen- Darmerkrankungen, Gastritis, Durchfall und oberen Atemwegsproblemen hilfreich ist, ist Salbei. Er ist entzündungshemmend, zusammenziehend, antibakteriell und antimykotisch (gegen Pilzbefall). Aber man darf Salbei nicht zu lange verfüttern, denn Magenreizungen sind möglich. Außerdem ist er Wehen fördernd und absolut Tabu in der Trächtigkeit.

Ein Kraut das hilfreich, aber eben auch mit Vorsicht zu genießen ist, ist Schafgarbe. Man sollte es nicht länger als vier Wochen verfüttern, denn es besteht Gastritisgefahr. Aber bei Verdauungsproblemen, Schleimhautentzündungen, Hufrolle und Hufrehe ist Schafgarbe das richtige Kraut. Sie enthält ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Mineralien und Cumarine. 10-20 g täglich reichen schon völlig aus bei einem Warmblut von ca. 600 kg Lebendgewicht.

Eine Pflanze, um die man nicht drum herum kommt, wenn es um Gelenkgesundheit geht, ist die Teufelskralle. Bei Arthrosen jeglicher Art, also auch bei Spat und Schale, chronischen Entzündungen und bei Schmerzen im Bewegungsapparat ist Teufelskralle die Pflanze der Wahl. Sie ist appetitanregend, choleretisch ( für die Galle gut), entzündungshemmend und schmerzlindernd. Teufelskralle enthält Bitterstoffe, freie Zimtsäure und Flavonoide. Auch von dieser Pflanze benötigt ein Pferd nicht viel. 10g-20g täglich reichen.

Weißdorn darf in keiner Kräutermischung für alte Pferde fehlen. Er ist das absolute Herzmittel gerade bei alten Pferden. Weißdorn ist Durchblutungsfördernd und antiarythmisch (sorgt für den richtigen Herztakt). Hier handelt es sich um eine Pflanze, die man auch als Dauergabe verfüttern kann. 10-20 g Weißdorn täglich genügen schon.

Kräuter füttern mit einzelnen Pflanzen macht meistens nicht so viel Sinn. Denn oftmals ergänzen sich mehrere Kräuter innerhalb einer Mischung zu einem bestimmten Problem besser, als wenn man nur eine einzelne Pflanze gegen ein Problem einsetzt. Hierbei sollte man darauf achten, dass man nicht zu viele Kräuter verwendet, zehn Kräuter als Obergrenze in einer Mischung, hat sich bewährt. Außerdem sollte man nicht widersprüchliche Pflanzen verwenden, wie zum Beispiel Anis der entschleimt und Lindenblüten, die eher als Pflanze schon schleimen und bei Reizhusten eingesetzt werden.

Wenn man auf solche Kriterien achtet, dann kann man auch sehr gut zu schon fertigen Kräutermischungen greifen. KräuterPur Bronchiogold II enthält alle typischen Kräuter als Kräutermischung, die entschleimen und die Lunge in ihrer Funktion unterstützen sollen. Das KräuterPur Leberstark enthält reichlich Mariendistel, um die Leber Ihres Pferdes optimal zu unterstützen. Auch für den Bewegungsapparat ist KräuterPur mit Kräutermischugen breit aufgestellt, wie das Gelenkfit mit Weihrauch und Teufelskralle.

Die Pflanzenwelt bietet eine Menge für unser Pferde und wir können ihnen mit Kräutermischungen etwas gutes füttern.