Blutegeltherapie für Pferde und Hunde
Natürlich entstauen, Schmerzen lindern, Heilung fördern
Die Blutegeltherapie nutzt medizinische Blutegel (Hirudo spp.), um über einen kurzen Saugvorgang einen sanften Mikro-Aderlass und eine hochwirksame Mischung natürlicher Speichelstoffe auszulösen. Das kann Schmerzen, Schwellungen und Entzündungen reduzieren, die Mikrozirkulation verbessern und die Gewebeheilung unterstützen – schonend, biologisch, seit Jahrhunderten bewährt.
Ab wann ist die Blutegeltherapie sinnvoll?
- Bei lokaler Schwellung, Hämatomen, Gelenkergüssen
- Bei chronischen oder wiederkehrenden Schmerzen (z. B. Arthrose)
- Zur Entstauung nach Verletzungen in Absprache mit Tierarzt/Tierärztin
- Wenn sanfte, nadellose Verfahren gewünscht sind
Was ist die Blutegeltherapie
Medizinische Blutegel werden an definierte Areale angesetzt. Sie saugen für 20–60 Minuten und geben dabei Speichel mit vielfältigen Wirkstoffen ab. Nach dem selbstständigen Ablösen kommt es zu einem gewünschten, kontrollierten Nachbluten – das unterstützt Entstauung und Durchblutung. Die Methode ist eine begleitende Therapie und ersetzt keine tierärztliche Diagnostik/Behandlung.
Wie wirkt die Blutegeltherapie?
- Antikoagulatorisch & durchblutungsfördernd: Hirudin-ähnliche Stoffe halten das Blut lokal länger „dünn“, lösen Stauungen und verbessern die Mikrozirkulation.
- Entzündungsmodulierend: Entzündliche Prozesse werden beruhigt, Schmerzreize können sinken.
- Lymphabfluss & Entstauung: Schwellungen, Hämatome und Gelenkergüsse können schneller zurückgehen.
- Myofasziale Entspannung: Der lokale Reiz wirkt lockernd auf verspannte Gewebestrukturen.
Einsatzgebiete – Pferd
- Arthrose (z. B. Fessel-/Hufgelenk)
- Sehnen- und Bänderverletzungen (begleitend), Tendopathien
- Gelenkergüsse, Schwellungen, Hämatome
- Satteldruck, schmerzhafte Myogelosen
- Hufrehe (begleitend, tierärztlich abgeklärt)
Einsatzgebiete – Hund
- Arthrose, Spondylose (begleitend), Ellbogen-/Kniebeschwerden
- Hämatome, lokale Wundheilungsstörungen (begleitend)
- Gelenkergüsse, Weichteilschwellungen
- Myofasziale Triggerpunkte, Muskelverspannungen
Ablauf einer Behandlung
- Anamnese & Befund: Sichtung von Vorberichten, Abtasten, Zielareale festlegen.
- Ansetzen der Egel: 1–6 Tiere je nach Region und Befund; sie setzen sich selbst fest.
- Saugphase: ca. 20–60 Minuten; die Egel lösen sich eigenständig.
- Nachbluten: Gewünschter Effekt. Die Stelle wird fachgerecht versorgt und geschützt.
Dauer pro Termin: meist 60–90 Minuten inkl. Ruhephase.
Frequenz: 1–3 Sitzungen im Abstand von 7–14 Tagen, danach nach Bedarf.
Nachsorge – was ist wichtig?
- 24 Stunden Ruhe: kein Training, Turnier oder Vollgas-Spaziergang
- Verbands- und Wundschutz wie besprochen; Nachbluten ist gewünscht
- Areal sauber/trocken halten, Leckschutz beachten
- Beobachtung: Gangbild, Schwellung, Temperatur, Schmerzreaktion
Sicherheit & Kontraindikationen
Die Therapie erfolgt mit zertifizierten medizinischen Blutegeln und hygienischer Vorgehensweise. Häufige, normale Reaktionen sind Rötung, Wärmegefühl, kurzzeitiger Juckreiz.
Nicht anwenden bei:
- Gerinnungsstörungen, Antikoagulanzien-Therapie (tierärztlich klären)
- Ausgeprägter Anämie, Fieber, schwerer Immunschwäche
- Tumorarealen, infizierten Wunden (ohne tierärztliche Begleitung)
- Trächtigkeit (kritische Areale/Punkte werden gemieden)
Augenregionen werden gemieden und empfindliche Bereiche besonders geschützt.
Warnsignale – bitte zeitnah abklären
- Ungewohnt starke Blutung trotz Druckverband
- Deutlich erhöhte Schmerzreaktion, starke Überwärmung, Fieber
- Auffällige Lethargie, Appetitverlust oder persistierendes Erbrechen/Durchfall
Häufige Fragen (FAQ)
Tut das weh?
Das Ansaugen wird kurz wahrgenommen; die meisten Tiere werden danach ruhig und entspannt.
Wie schnell wirkt es?
Oft innerhalb von 24–72 Stunden; bei chronischen Themen braucht es mehrere Sitzungen.
Ist das Nachbluten normal?
Ja. Das kontrollierte Nachbluten ist Teil der Entstauungswirkung und gewünschter Bestandteil der Methode.
Für Senioren-Hunde geeignet?
Häufig sehr dankbar, da sanft und entstauend. Kontraindikationen vorab prüfen und bei Vorerkrankungen tierärztlich abklären.
Kurzer Haftungshinweis
Die Blutegeltherapie ist eine ergänzende, ganzheitliche Maßnahme. Sie ersetzt keine notwendige tierärztliche Diagnostik oder Behandlung.

